Knowron – der KI-gestützte persönliche Assistent

Hallo Fabian, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei Knowron kurz vor:

Ich bin Fabian Pelzl, komme aus Gröbenzell, und habe meinen Master an der TU München in Humans Factors Engineering gemacht und gleichzeitig am Center for Digital Technology and Management ein Honours Degree absolviert. Ich habe früh angefangen mich mit digitalen Assistenten zu beschäftigen, unter anderem habe ich an der Stanford University zu emotionaler Intelligenz in virtuellen Assistenten geforscht. Am CDTM habe ich auch meine Co-Founder Ali Kareem Raja und Arturo Buitrago Mendez kennengelernt, mit denen ich Knowron 2020 gegründet habe. Mittlerweile sind wir ein Team von 15 jungen, ambitionierten Menschen, mit denen wir gemeinsam unseren digitalen Assistenten für mobile Service Techniker verfügbar machen.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Wir sind auf einer Mission, die Art und Weise, wie manuelle und komplexe Reparatur und Wartungsarbeit in Industrieländern weltweit stattfindet, grundlegend zu verändern. Wir sind fest davon überzeugt, dass wir dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel entgegenwirken können, indem wir die Produktivität eines jeden Mitarbeiters steigern. Unser Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das Inspiration und herausragende Leistungen fördert. Bei uns hast du die Möglichkeit, Teil einer Bewegung zu werden, die die Arbeitswelt revolutioniert und das Potenzial jedes einzelnen Mitarbeiters voll ausschöpft. Wir sind ein Unternehmen, das den Mut hat, traditionelle Grenzen zu überschreiten und neue Wege zu gehen. Wir bieten dir die Chance, deine Fähigkeiten und Leidenschaften einzusetzen, um die Welt zu verändern. Schließe dich uns an und werde Teil eines Teams, das mit Begeisterung und Entschlossenheit die Zukunft gestaltet

Welches Problem wollt Ihr mit Knowron lösen?

  • Keine Wissensmanagementlösung für mobile Einsatzkräfte vorhanden
  • Arbeitskräfte nehmen Wissen mit in den Ruhestand
  • Fachkräftemangel

Unsere Lösung hat einerseits den Aspekt des Wissensmanagement, sodass kein Wissen von Arbeitern mit in den Ruhestand genommen wird und junge Arbeitskräfte schneller eingearbeitet werden können und auch bei komplexen Aufgaben stets einen „erfahrenen Kollegen“ dabeihaben. Neben der Vermeidung von Wissensverlust vereinfachen wir auch den Zugriff auf dieses Wissen erheblich. Wir konnten eine Produktivitätssteigerung von bis zu 25% bei mobilen Arbeitern beobachten, dadurch dass Lösungen für Probleme schnell und einfach über die KI-gestützte Suche des Assistenten gefunden werden können und keine Zeit für stundenlanges Suchen verloren geht.

Wie ist die Idee zu Knowron entstanden ?

Bevor wir KNOWRON gegründet haben, haben Ali, Arturo und Fabian teilweise unabhängig, aber auch gemeinsam für größere Maschinenbauunternehmen an unterschiedlichen Projekten gearbeitet (z.B. für Kuka, Siemens, BMW). In allen Projekten ging es immer wieder darum, dass Lösungen entwickelt wurden, um bestimmte Fachkräfte bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Nachdem wir oft an diesem Use Case gearbeitet haben und auch alle im Research im Bereich NLP tätig waren, haben wir gesehen, dass es hier einen sehr guten Problem-Solution-Fit gibt. Gerade vor dem Hintergrund der neuesten Entwicklungen im NLP-Bereich, mit Transformern und ähnlichem, war uns klar, dass hier ein großes Potential für diesen Use Case besteht.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Knowron erklären ?

Stell dir einen persönlichen Assistenten vor, der dich überall mithinbegleitet und dich bei der Arbeit unterstützt. Du kannst Ihn alles zu deiner Arbeit und Organisation fragen: “Wie löse ich den Errocode 407?”, “Bitte schreibe mir einen Service Report von heute, ich habe x, y, und z gemacht.”, “Wie funktioniert hier gleich nochmal das Update der neuen Software.”

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Das Produkt verändert sich jeden Tag, da wir uns sehr um Nutzerfeedback bemühen und dieses natürlich auch umsetzen. Prinzipiell hat sich aber die Essenz des Konzeptes wenig verändert. Was wir aber entdeckt haben, welche “reiche” Datenquelle Sprachdaten sind, da man hier nicht nur bspw.. Eine Ersatzteilnummer erhält oder ein Schlagwort, sondern sehr viel mehr Kontext: Was genau soll ausgetauscht werden und warum?

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Unsere Software ist eine Plattform, welche schnell skalierbar ist und in enger Zusammenarbeit mit Firmen wie ASMPT und Voith entwickelt wurde, um eine bestmögliche user experience zu gewährleisten. Wir bieten den virtuellen Knowron Assistenten als software as a service im Abo Modell an und können neue Firmen dank standardisierter Tutorials und Bulk-upload schnell onboarden.

Wie genau hat sich Knowron seit der Gründung entwickelt ?

Wir wurden zuerst durch ein Programm des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert und haben uns dann entschieden an einem Silicon Valley Accelerator Programm von Alchemist Accelerator teilzunehmen. Beides hat uns sowohl die finanzielle Freiheit gegeben die ersten Ideen umzusetzen als auch ein tolles Netzwerk und guten Input auch von anderen Startups.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

15 Mitarbeiter und schnell wachsend

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Nun ja, wo sollen wir anfangen… Es ist immer ein Vor und Zurück – gerade wenn man mit anspruchsvollen KI-Modellen arbeitet. Das liegt hier wohl in der Natur der Sache, dass man einfach Trial and Error machen muss. Außerdem haben wir sicher noch einige andere Fehler gemacht – zum Beispiel zu schnell etwas entwickelt einfach, weil wir es konnten und Lust darauf hatten. Aber das Thema Geschäftsmodell, Vertrag oder ähnliches war damals teilweise noch nicht vorhanden. Das ist heute anders.

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Jetzt überlegen wir mehr und planen, inwieweit gewisse neue Features auch tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Nutzererlebnis haben. Wir reden nicht nur mit einigen wenigen möglichen Nutzern, sondern eher mit Duzenden.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir sind sehr stark vom Problem hergekommen, und hören unseren Kunden und Nutzern von Tag 1 an sehr gut zu. Dadurch finden wir auch oft die berühmten “Low hanging fruits” die das Leben unserer Anwender extrem einfach machen und unsere Kunden sehr zufrieden.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Neben den Umsatz den wir mit bestehenden Kunden generieren sind wir Teil des Alchemist Accelerators und haben 2022 eine Seed Funding in Höhe von 1,8 Millionen Euro erhalten.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Nachdem wir unsere Product-Solution Fit nun mit Kunden aus der Halbleiterindustrie bestätigt haben, wollen wir unser Kundenstamm erweitern und unsere Software auf weitere Industrien anpassen. Als besonders attraktiv bewerten wir hier zum Beispiel die Branche der erneuerbaren Energien. Windkraftanlagen, Solarpanels und Wasserkraftwerke müssen regelmäßig von mobilen Servicekräften gewartet werden. Der Markt ist stark am Wachsen und die Nachfrage nach Servicekräften wird stetig weiter steigen, weshalb eine hohe Produktivität und schnelles Onboarding durch zentrales und zugängliches Wissensmanagement einen erheblichen Wettbewerbsvorteil bietet.

Vielen Dank für das Interview.

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