simpleclub – die Lernplattform Nr. 1 in Deutschland

Hallo Ihr Beiden, vielen Dank, dass ihr Euch die Zeit für ein Interview mit uns nehmt ! Bitte stellt uns zu Beginn Euch und Euer Team bei simpleclub kurz vor: 

Wir sind Alexander Giesecke und Nicolai Schork, Gründer und Geschäftsführer der Lernplattform simpleclub. Wir und unser Team aus 37 festen Mitarbeiter*innen und 30 Freien arbeiten komplett Remote in ganz Deutschland verteilt, haben unseren Firmensitz aber in Bayern, wo wir beide auch wohnen.

Vielleicht möchtet ihr uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ? 

simpleclub ist mit mehr als einer Million Nutzer*innen monatlich die beliebteste Lernapp unter Schüler*innen in Deutschland. Die neueste App-Version von September 2020 denkt Lernen völlig neu: Die Lerninhalte sind nicht nur nach Einzelthemen gegliedert, sondern auch fächerübergreifend in einem riesigen Wissensnetz miteinander verknüpft. Inhalte können so in Kontexten und Zusammenhängen verstanden werden. Lehrer*innen nutzen die App mit aktuell über 3.000 anschaulichen Lernvideos, 7.000 Übungsaufgaben und 850 Zusammenfassungen zur Unterstützung im Unterricht, Schüler*innen lernen mit individuellen Lernplänen von zuhause weiter. Die Lerninhalte bedienen aktuell 11 Fächer der Klassen 7 bis 13. Unser Ziel bis Jahresende ist, die Lerninhalte ab Klasse 5 zu erweitern.

Welches Problem wollt ihr mit simpleclub lösen ?

Mit simpleclub wollen wir einen Beitrag zur dringend nötigen Reform des Bildungssystems leisten. Das Lernen bzw. Lehren in der Zukunft muss neu definiert werden und wir wollen hier aktiv mitgestalten.

Nicht erst die Corona-Krise hat gezeigt, dass Bildung einen Schub in Sachen Digitalisierung braucht. Mit der neuen Generation der App werden wir vom Zusatzprodukt fürs Lernen am Nachmittag zum Kernprodukt der Bildung. Unsere App ist sowohl unterstützend im Unterricht einsetzbar oder zum Weiterlernen zu Hause geeignet. Im Falle von Schulschließungen durch die Corona-Pandemie kann notfalls mithilfe der App weiter Wissen vermittelt werden. Wir glauben daran, dass Lernen in Zukunft mit Unterstützung digitaler Möglichkeiten individueller ablaufen kann – während sich Pädagogik und Lehrer auf das konzentrieren sollten, was wirklich zählt. Wenn dabei alle an einem Strang ziehen, kann es gelingen, unser Bildungssystem auf ein neues Fundament zu stellen.

Wie ist die Idee zu simpleclub entstanden ?

2012, da waren wir beide in der 11. Klasse, sind wir mit Mathe-Lernvideos für unsere Mitschüler*innen gestartet. Die Idee war, verständliche und coole Videos zu kreieren, die beim Lernen unterstützen. Neben Mathe haben wir dann nach und nach Videos zu immer mehr Fächern angeboten, bevor wir 2016 unsere erste App gelauncht haben. Hier bieten wir aktuell nicht nur Lernvideos, sondern auch Übungsaufgaben, Zusammenfassungen und individuelle Lernpläne an, die Schüler*innen dabei unterstützen sollen, möglichst schnell und nachhaltig zu lernen. 

Wie würdet ihr eurer Großmutter simpleclub erklären ?

simpleclub ist ein großes digitales Wissensnetz, das von Lehrern im Unterricht  eingesetzt wird, um Schülern komplexe Sachverhalte mit Hilfe von Lernvideos möglichst einfach in Bild und Ton zu erklären. Schüler nutzen simpleclub um nachmittags von zuhause aus weiterzulernen – dafür erstellt die App ihnen individuelle Lernpläne und Übungsaufgaben. Denn die App ist intelligent und weiß genau, was der Schüler bzw. die Schülerin bis zur Klausur lernen muss.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

In den letzten Jahren haben wir unser Angebot von der reinen Produktion von Lernvideos hin zu einer eigenen intelligenten Lernplattform weiterentwickelt. Denn uns wurde klar, dass wir in der Bildungslandschaft nur etwas verändern können, wenn wir auf einer eigenen unabhängigen Plattform agieren. 

Während die Videos anfangs nach Fächern strukturiert waren, stellen wir den Content heute fächerübergreifend als Wissensnetz zur Verfügung. 

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Alle unsere Nutzer*innen haben kostenfrei Zugang zu tausenden Lernvideos in der Lernapp. Über die Unlimited-Mitgliedschaft bekommen sie Zugang zu weiteren Lerninhalten, erhalten noch mehr Zusammenfassungen und können beispielsweise  individuelle Lernpläne erstellen, die ihnen sagen, was sie wann bis zur Klausur am Tag X lernen müssen. Das Unlimited-Paket ist ab 7,49 EUR monatlich erhältlich und jederzeit kündbar.

Wie genau hat sich simpleclub seit der Gründung entwickelt ?

Wir starteten damals in der Schulzeit zu zweit mit Lern-Videos für Mathematik und wollten damit unser Studium finanzieren. Jetzt, acht Jahre später, sind wir die beliebteste Lernapp in Deutschland mit mehr als einer Million Nutzer*innen, laut repräsentativer Umfrage kennen uns 73 Prozent der Schüler*nnen in Deutschland. Heute haben wir nicht nur Lernvideos für Mathe, sondern Videos, Übungsaufgaben und Zusammenfassungen für alle Schulfächer ab Klasse 7 bis 13 für alle Bundesländer und Schultypen, demnächst ziehen wir den Stoff ab Klasse 5 nach. Unsere Lernplattform basiert auf komplett eigener State-of-the-Art-Technologie und folgt den neuesten Standards. Im Oktober 2020 konnten wir HV Capital (ehem. Holtzbrinck HV Ventures) als Investor gewinnen, um unsere Bildungsinhalte und -angebote schnellstmöglich an die aktuelle Dringlichkeit der Lage anzupassen und weitere Klassenstufen nachzuziehen, um so zum Kernprodukt der Bildung werden und notfalls auch den Schulunterricht komplett ersetzen zu können.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Aktuell umfasst unser Team 37 Mitarbeiter*innen sowie 30 Freelancer. Mit der Finanzierung möchten wir unsere Mitarbeiterzahl bis Ende des Jahres auf 50 erhöhen. Seit 2018 sind wir mit einem siebenstelligen Jahresumsatz hochprofitabel. 

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Am Anfang hatten wir unsere App sehr naiv entwickelt und eine Kombination aus Agentur und einigen eigenen Entwicklern gehabt. Das hat am Ende immer wieder zu Problemen bei Launches geführt und am Anfang viele Bugs mit sich gezogen. 

Was habt Ihr daraus gelernt ? 

Nach den ersten Gehversuchen mit der eigenen Lernapp und den daraus resultierenden Erfahrungen, legen wir heute  großen Wert darauf, eine eigene Technologie State of the Art an den Start zu bringen.. Wir sind all-in gegangen und haben den ganzen Prozess stark professionalisiert. Vor allem mit einer ausgereiften Technologie können wir punkten und uns von unseren Wettbewerbern absetzen. 

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Wir sind sehr stolz auf unsere Community. Durch unseren Start mit Lernvideos bei Youtube, haben wir eine sehr starke Fangemeinde aufgebaut. Unsere Nutzer sind also nicht einfach nur Nutzer, sondern Leute, die uns schon lange verfolgen und das Konzept lieben. Für uns ist weiterhin wichtig, unsere Nutzer weiterhin als Community zu sehen und auch genauso mit ihnen zu kommunizieren. Aus diesem lebendigen und interaktiven Austausch lernen wir viel für die Weiterentwicklung unseres Produkts. 

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Bis zum Herbst dieses Jahres sind wir ohne Fremdfinanzierung gewachsen. Seit Oktober 2020 ist HV Capital (ehem. Holtzbrinck HV Ventures) in simpleclub investiert. 

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Unser Fokus liegt aktuell darauf, bis Mitte 2021 Marktführer im Bereich Digitale Bildung für Schüler*innen in Deutschland zu werden. Ab kommendem Jahr möchten wir die Internationalisierung von simpleclub vorantreiben, zunächst mit Blick auf Europa. Mittelfristig wollen wir bis Ende 2023 die besten Lerninhalte Europas produzieren. Jeder Schüler und jede Schülerin soll mit unserer Unterstützung einfachen Zugang zu erstklassiger Bildung erhalten. 

Vielen Dank für das Interview.

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