Das AgriTech Startup FarmInsect schließt sechsstellige Seed-Finanzierungsrunde ab

Pressemitteilung:

MÜNCHEN, 17.06.2020. FarmInsect will die Landwirtschaft mit Insekten revolutionieren. Das Startup ermöglicht es Landwirten, ihr eigenes Proteinfutter aus regionalen Reststoffen mit Hilfe von Insekten herzustellen. Dadurch sparen sich Landwirte den Import von Soja und Fischmehl und werden unabhängig vom Weltmarkt. Durch regionale Kreislaufwirtschaft werden Ressourcen effizienter genutzt und dabei CO2 und Kosten eingespart.

Seit 2017 sind sechs Insektenarten in der EU als Tierfutter zugelassen. FarmInsect hat sich auf die Schwarze Soldatenfliege spezialisiert (Black Soldier Fly). Die Larve der Schwarzen Soldatenfliege kann ein sehr breites Futterspektrum verarbeiten und ist dadurch ideal für die nachhaltige Verwertung regionaler Reststoffe.
Das Startup ermöglicht durch Kreislaufwirtschaft eine regionale und versorgungssichere Landwirtschaft, die unabhängig von globalen Versorgungsengpässen ist. Damit ist FarmInsect auf einer Linie mit den Zielen der EU, unabhängiger von Lebensmittelimporten zu werden und die Kreislaufwirtschaft zu fördern*.

Diese Ansicht teilt auch Prof. Windisch vom Lehrstuhl für Tierernährung der Technischen Universität München: „Die Kreislaufwirtschaft der landwirtschaftlichen Biomasse ist der Schlüssel zu einer umweltschonenden und ressourceneffizienten Landwirtschaft. Vor allem Insekten helfen uns beim Schließen von regionalen Kreisläufen, die mit herkömmlichen Nutztieren nur schwierig erreichbar wären. Insekten
erzeugen dabei hochwertiges Eiweiß für die Verwendung als Futtermittel und Lebensmittel.“

Die Verwendung von Ernteresten sowie regionalen Resten der Lebensmittelproduktion ist dabei ein zentraler Bestandteil. Bei der Verwendung von regionalen Reststoffen als Futtermittel ist insbesondere
die lückenlose Rückverfolgung eine große Herausforderung. Das Startup hat dazu eine IT-Plattform entwickelt, welche dem Landwirt diesen Prozess abnimmt.

„In der EU fallen jährlich Milliarden Tonnen an Lebensmittel- und Ernteresten an, die bisher nicht sinnvoll genutzt werden. Dieses Potential wollen wir heben“, erklärt FarmInsect-Gründer Thomas Kühn.

Die IT-Plattform ist mit einer Vielzahl von Sensoren verbunden und führt den Landwirt durch den gesamten Prozess der Insektenproduktion. FarmInsect bietet den Landwirten eine automatisierte Maschinenanlage für die Insektenproduktion. Landwirte benötigen daher keine Vorkenntnisse zur Insektenzucht.
Bis eine Charge Fliegenlarven ausgewachsen ist, dauert es ca. eine Woche. Anschließend können die Larven direkt an Nutztiere verfüttern oder für die Lagerung getrocknet werden. Neben den Larven fällt bei dem Prozess auch hochwertiger Kompost an, welcher den Landwirten hilft, ihre Bodenqualität zu verbessern.

Ein rundum nachhaltiges und profitables Geschäft. Das fanden auch die drei Business Angels, welche dem Startup mit einer Seed-Finanzierungsrunde beim Start in die Kommerzialisierung helfen. Insgesamt konnte das Startup eine Finanzierungsrunde im mittleren sechsstelligen Bereich abschließen. Mit dem aufgenommenen Kapital möchte das Startup die erste Pilotanlage bei einem der größten Aquakultur-Betriebe in Bayern aufstellen.

Über FarmInsect:


FarmInsect ist ein AgriTech-Startup aus München. Die drei Gründer arbeiten seit 2019 an einer Lösung für Landwirte, um Insektenlarven aus Ernteresten herzustellen. Insekten sind seit 2017 in der EU als Futtermittel für Nutztiere zugelassen. Insekten ermöglichen durch Kreislaufwirtschaft die dezentrale und sichere Produktion von Lebensmitteln in der EU. Insekten können dabei den Import von Soja oder Fischmehl durch eine regionale und nachhaltige Lösung ersetzen.
Soja und Fischmehl sind die wichtigsten Proteinfuttermittel in der Tierhaltung. Sie müssen zu über 90 Prozent in die EU importiert werden. Dadurch entsteht eine starke Abhängigkeit der Futtermittelpreise von den Weltmärkten. In den letzten zehn Jahren haben sich die Preise für Futtermittel mehr als verdoppelt. Da Futtermittel für die meisten Landwirte bis zu 60 Prozent der Betriebskosten ausmachen, stehen bei weiteren Preissteigerungen viele Landwirte vor Betriebsaufgaben.


Durch die Lösung von FarmInsect können Landwirte bis zu 20 Prozent ihrer Kosten für Futtermittel einsparen. Gleichzeitig profitiert der Betrieb durch eine bessere Nährstoffbilanz und ein höheres Tierwohl. Die Investmentkosten für den Landwirt liegen im fünfstelligen Bereich. Durch die hohen Einsparungen hat sich eine Anlage von FarmInsect bereits nach drei bis fünf Jahren amortisiert.


FarmInsect wurde bereits während der Entwicklungsphase von der Technischen Universität München unterstützt. Am Wissenschaftszentrum Weihenstephan betreibt FarmInsect seit Juni 2019 seine erste Pilotanlage. Seit März 2020 ist das Startup auch Teil des LMU Entrepreneurship Center Accelerator Programms und erhält dort Coaching und Büroarbeitsplätze. FarmInsect wird außerdem durch BayStartUP gefördert. Im Rahmen der Seed-Finanzierungsrunde wurde das Unternehmen am 29. Mai 2020 als GmbH gegründet. Das Startup will im September 2020 die erste Pilotanlage bei einem Aquakultur-Betrieb in Bayern aufstellen. Dabei wird das Startup auch durch eine EU-Förderung unterstützt.


Im Rahmen der Förderung „Europäische Innovationspartnerschaften“ soll zusammen mit dem Aquakultur-Betrieb und der Landesanstalt für Landwirtschaft die regionale Gewinnung von Proteinfutter aus Insektenlarven untersucht werden.

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