WECARRY sagt Einwegpapiertüten in Bäckereien den Kampf an – das erste Pfandsystem für Mehrwegbeutel machts möglich!

Hallo Nelly, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei WECARRY kurz vor:

Mein Name ist Nelly, ich bin 26 Jahre alt und die Gründerin von WECARRY. Zusammen mit meinem Co-Founder Mischa haben wir das erste Pfandsystem für Mehrwegbeutel beim Bäcker entwickelt, um eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen für Backwaren anzubieten. Mischa bringt langjährige Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit und Kommunikation mit, während ich eine Hintergrund im Bereich Finanzen und Audit habe, was uns eine starke Basis für die Umsetzung unserer Vision bietet. Tatsächlich kennengelernt haben wir uns aber beim Crossfit.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Bei WECARRY geht es darum, eine nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen für Backwaren zu bieten. Wir bieten ein Pfandsystem für Mehrwegbeutel an, die Kunden in Bäckereien ausleihen können. Wir alle haben zwar einen Stoffbeutel zuhause, aber wann haben wir diesen denn wirklich beim Bäcker mit dabei?! So sind wir immer „gezwungen“, auf die umweltschädlichen Einwegverpackungen zurückzugreifen. Das wollen wir ändern.

Welches Problem wollt Ihr mit WECARRY lösen?

In Deutschland nutzen wir jährlich 4,6 Milliarden Einwegtüten beim Kauf von Backwaren. Für jede dieser Tüten ist Zellstoff notwendig, den wir wiederum aus der Abholzung von Wäldern gewinnen. Diese Tüten sind dann aber meistens nicht nur aus Papier, sondern zusätzlich mit Chemikalien beschichtet. Wir haben hier also auch ein Recyclingproblem, denn Papier und Beschichtung können nicht mehr voneinander getrennt werden. Da bleibt nur die Verbrennung.

Wie ist die Idee zu WECARRY entstanden ?

Tatsächlich ist unser Hund zuhause bei meinen Eltern schuld. Dort wurde altes Brot für Sunny, so heißt die Hundedame, immer in mehreren Papiertüten gelagert. Eine ganze Ecke in der Küche war voll mit diesen Tüten und Brotresten. Da habe ich mir gesagt, dass diese vielen Verpackungen doch gar nicht nötig sind und mich an die Arbeit gemacht.

Wie würdest Du Deiner Großmutter WECARRY erklären ?

WECARRY ist ein System aus wiederverwendbaren Brotbeutel. Statt die Papiertüten für Brot, Brötchen und Co. immer nach dem Einkauf wegzuwerfen, können Kunden unsere Baumwollbeutel nach Nutzung zurückbringen. So sparen wir viel Müll durch Einwegtüten und helfen der Umwelt. Und eigentlich ist es dann so wie früher, denn damals war es normal mit seinem eigenen Beutel zum Bäcker zu gehen.

Hat sich Euer Konzept seit dem Start irgendwie verändert ?

Ja, seit dem Start haben wir unser Konzept kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert. Insbesondere haben wir unsere Logistikprozesse verfeinert, um eine effiziente Sammlung und Wiederverwendung der Mehrwegverpackungen zu gewährleisten. Außerdem haben wir unser Produktangebot erweitert und arbeiten ständig an neuen Ideen, um unseren Kunden einen noch besseren Service zu bieten. Aber die Kernidee und das große Ziel, das ist immer gleich geblieben!

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Unser Geschäftsmodell basiert darauf, dass Bäckereien uns eine monatliche Nutzungsgebühr entrichten. Diese Gebühr umfasst die Bereitstellung, Abholung und Reinigung der Mehrwegbeutel, die sie von uns nutzen.

Wie genau hat sich WECARRY seit der Gründung entwickelt ?

Wir haben relativ schnell nach Ideenfindung und Prototypenentwicklung mit einem Pilotprojekt in München und Umgebung (Sommer 2023) gestartet. Das war echt ein Kaltstart, aber wir wollen so schnell wie möglich raus in die Bäckereien und zu den Kunden, um Erfahrungen zu sammeln. Natürlich war unsere Logistik noch ziemlich „improvisiert“, um es mal sanft auszudrücken. Aber das trotzdem alles super wichtig, um gleich am lebenden Projekt Erfahrungen zu sammeln und wirklich Woche für Woche Verbesserungen zu integrieren. Das hat dann auch ziemlich Spass gemacht.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir sind aktuell immer noch zu zweit und stemmen alles selbst. Die Umsätze bewegen sich noch im Bereich von ein paar Hundert Euro im Monat.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Wir sind aktuell noch komplett eigenfinanziert und können die zentralen, operativen Ausgaben auch sehr gut mit unseren Einnahmen decken. Für die Weiterentwicklung unseres Systems und die Anbindung weiterer deutscher Städte sind wir aber auch auf Unterstützung angewiesen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Wir möchten WECARRY in mindestens zwei weiteren deutschen Städten etabliert haben. Zudem möchten wir auf der technologischen Seite eine komplett vernetzte Warenhauslogistik aufgebaut haben. Das inkludiert auch die Serialisierung unserer Mehrwegbeutel mit RFID.

Vielen Dank für das Interview.

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