PAPYDO – Geschenkpapier aus Gras

Hallo Katharina, vielen Dank, dass Du Dir die Zeit für ein Interview mit uns nimmst ! Bitte stelle uns zu Beginn Dich und Dein Team bei PAPYDO kurz vor:

Mein Name ist Katharina Lehmkuhl, ich bin 26 Jahre alt und komme gebürtig aus München. Im Jahr 2019 habe ich mit meiner Studienkollegin Melusine Bliesener ein start Up gegründet. Damals waren wir beide noch in unserem Bachelor Studium. Bei PAPYDO, unserem Startup, kümmere ich mich vor allem um das Produkt und den Vertrieb, während Melusine Marketing sowie die Finanzen verantwortet.

Vielleicht möchtest Du uns Euer Startup, ganz zu Beginn unseres Interviews, kurz vorstellen ?

Unser Startup, PAPYDO, beschäftigt sich mit nachhaltigen, kompostierbaren Geschenk Verpackungen. Denn wir möchten, dass kein Müll mehr durch Geschenkverpackungen anfällt. Von Geschenkpapier aus Grasfasern über Geschenkbänder aus Palmblättern und anderen nachwachsenden Rohstoffen zu plastikfreien Klebebändern und Grußkarten ist das gesamte Sortiment abgedeckt. Wir vertreiben die Produkte hauptsächlich über unseren eigenen Onlineshop, mittlerweile aber auch immer mehr über den stationären Handel.

Welches Problem wollt Ihr mit PAPYDO lösen?

Der Großteil der herkömmlichen Geschenkverpackungen besteht aus Plastik. Entweder sind es direkte Plastikprodukte wie Plastikband oder die Farben, mit denen die Produkte bedruckt sind, sind mit Plastikpartikeln angereichert. Dadurch entsteht jede Menge Müll, der am Ende verbrannt wird. Das ist schlecht für die Umwelt und schlecht fürs Klima. Wir wollen zeigen, dass man schön und nachhaltig einpacken kann.

Wie ist die Idee zu PAPYDO entstanden ?

PAPYDO ist ein Kunstwort und besteht aus den beiden lateinischen Wörtern Papyrus, übersetzt Papier und donum, übersetzt Geschenk. Zusammengesetzt ergibt es also in etwa das Wort Geschenkpapier.

Wie würdest Du Deiner Großmutter PAPYDO erklären ?

So wie oben auch. Das Geschäftsmodell ist ja nicht sonderlich kompliziert oder technisch, womit vielleicht ältere Leute Schwierigkeiten haben. Tatsächlich sind ältere Menschen oftmals sehr begeistert von unserem Produkt, weil es sie an eine Papierqualität und Design erinnert, dass sie so noch aus ihrer Jugend kennen. Viele alte Leute verwenden Geschenkpapier zu dem auch gerne wieder, falten es sorgsam auseinander, bügeln es und so weiter. Dass wir so eine Praxis auch mit unserem Startup bzw. unseren Produkten bewerben, finden sie oft toll.

Hat sich etwas verändert?

Im Grunde nicht. Jedoch ist PAPYDO natürlich auch ein Design Unternehmen und der Geschmack von Melusine und mir in Bezug auf die Designs der Geschenkpapiere, der hat sich über die Jahre schon verändert.

Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell ?

Wir kaufen die Rohstoffe ein, lassen daraus Papier machen und lassen es dann bedrucken. Anschließend verkaufen wir es über den Onlineshop oder über den stationären Handel.

Wie genau hat sich PAPYDO seit der Gründung entwickelt ?

PAPYDO begann als eine Art Uni- Projekt. Als Melusine und ich damit anfingen, planten wir nicht wirklich langfristig damit etwas aufzubauen. Dann allerdings bekamen wir immer mehr Anfragen von Händlern, aber auch von der Presse und so wuchs der Onlineshop und damit auch unser Umsatz Jahr für Jahr. Im Jahr 2022 waren wir sogar bei der Fernsehsendung „die Höhle der Löwen“. Das hat uns natürlich auch noch mal einen Boost beschert.

Wie groß ist Euer Startup inzwischen ?

Wir haben aktuell circa fünf Leute, die für uns arbeiten. Nicht alle sind fest angestellt, weil wir auch viel mit freelancern und Agenturen zusammenarbeiten.

Blicke bitte einmal zurück: Was ist in den vergangenen Jahren so richtig schief gegangen ?

Da ist einiges schief gegangen. Ich denke, dass das bei jedem Startup und bei jeder Gründung so ist. Das Ereignis, dass mir vermutlich am stärksten negativ in Erinnerung geblieben ist, ist, dass wir einmal viel zu viel Ware eingekauft hatten und dadurch zu viel Kapital in Ware gebunden war. Das war eine relativ stressige Zeit..

Was habt Ihr daraus gelernt ?

Wir haben vor allem zwei Sachen daraus gelernt. Erstens: einmal auch bei jeder Entscheidung das worst Case scenario durchzugehen. Also nicht nur darüber nachzudenken, was passiert, wenn alles klappt, sondern auch einmal eine Lösung zu entwickeln für den Fall, dass es nicht so klappt wie gewollt. Und zweitens: nur weil andere Leute vermeintlich erfahrener oder älter oder länger im Geschäft sind, lohnt es sich trotzdem deren Rat vor allem nur als Rat zu sehen und das eigene kritische Denken weiterhin zu benutzen. Am Schluss ist man selbst dafür verantwortlich, wenn etwas nicht funktioniert und die andere Person war immer nur Ratgeber. Da ist eine ganz andere Verantwortung für die Sache da.

Und wo habt Ihr bisher alles richtig gemacht ?

Ich bin sehr stolz auf unseren bisherigen Vertriebsaufbau. So haben wir es geschafft, in über 500 Rewe Filialen zu stehen, aber auch in zahlreichen kleinen Papeterien und Boutiquen. Das ist nicht leicht gewesen und daher bin ich hier besonders zufrieden mit der bisherigen Entwicklung. Auch in punkto Design haben wir bisher viel richtig gemacht und verbessern uns konstant.

Wie ist Euer Startup finanziert ?

Melusine und ich haben ganz zu Beginn jeder 2.000 € in das Unternehmen gesteckt, sowie eine Family and friends funding Runde gestartet. Über die Jahre sind dann noch ein paar kleinere Darlehen dazu gekommen.

Was sind Eure Pläne und Ziele für die nächsten 12 Monate ?

Weiter zu wachsen, ein tolles Team aufzubauen und Freude an der Arbeit zu haben.

Vielen Dank für das Interview.

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